Der deutsche „Schlieffen-Plan“ für einen schnellen Sieg im Westen, um dann die Truppen an die Ostfront gegen Russland zu verlegen, kam zunichte, als 1914 der deutsche Vormarsch an der 800 km breiten Westfront aufgehalten und zum Stellungskrieg wurde. Um den Krieg wieder in Bewegung zu setzen, plante die Oberste Heeresleitung (OHL), die Stadt und Festung Verdun an der Maas zu erobern. Die Idee stammte vom Kronprinz Wilhelm, den Oberkommandierenden der 5. Armee und seinem Generalstabschef, Konstantin Schmidt von Knobelsdorf. Im Februar 1916 wurde die große Offensive vorbereitet, die - nach einer starken Artillerievorbereitung – zunächst von 300 000 Soldaten unter dem Befehl des Kronprinzen ausgeführt werden sollte. Für die Artillerie bereitete man 2,5 Millionen Geschosse vor. Die Anzahl der eingesetzten Divisionen wuchs später auf 50, der französischen auf 75.
Auf der gegnerischen Seite ahnte der französische Oberkommandierende, General Joseph Joffre, dass der Angriff auf Verdun (die ehemals stärkste Festung Frankreichs, die inzwischen teilweise desarmiert wurde, aber für die Franzosen auch eine symbolische Bedeutung hatte) bevorstand und verstärkte die dortige Besatzung.
Der deutsche Angriff sollte am 12. Februar beginnen, wurde aber auf den 21. Februar 1916 verschoben und begann um 7.15 Uhr mit einer Kanonade aus etwa 850 Geschützen, inklusive die schweren 42-cm-Kanonen. An einem 25 km breiten Frontabschnitt sollten dadurch Stacheldrahtverhaue zerstört, Schützengräben zum Einsturz gebracht und Telefonlinien unterbrochen werden. Durch den Beschuss wurde der ganze bisher bebaute und bewaldete Landstrich zu einer Kraterlandschaft. Die französische Artillerie erwiderte das Feuer und die französische Infanterie begann während einer kurzen Feuerpause mit einem Gegenangriff, der aber nach der erneuten deutschen Feuereröffnung scheiterte und gegen 16.00 Uhr von deutschen Sturmtruppen aufgehalten wurde.
In den ersten zwei Tagen wurden die Franzosen weit zurücktreiben und die Deutschen konnten am 26. Februar die Festung Douamont einnehmen. Joffre hatte mit dem Kommando bei Verdun General Henri Pétain beauftragt, der die deutschen Angriffe aufhalten konnte, vor allem die Bewegung am linken Maasufer am 6. März. Die ganze deutsche Offensive kam ins Stocken, vor allem durch starken Regen und Schlamm, der den Positionswechsel ihrer Artillerie verhinderte. Beide Seiten erlitten schwere Verluste und General Pétain musste deshalb seine Divisionen an der Front in kurzen Abständen abwechselnd im Rotationsprinzip einsetzen („Paternoster“). Die Schlacht bezeichnete man inzwischen als „Fleischwolf“. Die Anzahl deutscher Geschützt wurde inzwischen auf 1225 vergrößert, auf der französischen Seite von 400 auf etwa 1300.
General Pétain – der ab März 1916 ein ganzes Armeekorps kommandierte – wurde bei der Verteidigung von Verdun durch General Robert Nivelle ersetzt, der mehr Initiative zeigte, aber für noch größere Verluste verantwortlich wurde. Am 8. Mai kam es zu einer ungeklärten Explosion im Fort Douamont, wobei etwa 800 deutsche Soldaten starben. Am 22. Mai versuchten die Franzosen die Festung Douamont erfolglos zurückzuerobern, am 7. Juni fiel dann die Festung Vaux. Am 22. Juni setzten die Deutschen das Kampfgas Phosgen ein, um die Anhöhe Belleville einzunehmen, am 23. Juni wurde das Fort Thiamont erobert. Nur noch das Fort Souville vor Verdun leistete Widerstand. General Joffre bat den britischen Oberkommandierenden General Douglas Haig um Hilfe. Er sollte eine Offensive an der Somme starten, um der deutschen Druck bei Verdun zu mindern. Diese Offensive, im Juni 1916 begonnen, wurde zur bedeutendsten Schlacht des Ersten Weltkrieges. Trotzdem konnten die Deutschen am 10. Juli ihre Flagge an der Außenmauer von Souville hissen. B Erich von Falkenhayn wurde im August 1916 wegen des Scheiterns bei Verdun abgesetzt und durch die Generäle Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg ersetzt, die bis dato an der Ostfront erfolgreich waren.
Ab Anfang Oktober 1916 konnten die Franzosen nach und nach das gesamte bis dato verlorene Terrain zurückzugewinnen: die Festung Douamont wurde am 24. Oktober zurückerobert und die Festung Vaux Anfang November. Die Schlacht endete am 19. Dezember ohne wesentliche Verschiebung der Frontlinie.
Verdun wurde zu einem Symbol für die sinnlosen Verluste im Ersten Weltkrieg: zwischen Februar und Dezember 1916 verloren die Franzosen etwa 377.000 Soldaten, davon etwa 167.000 Gefallene, und die Deutschen 337 000 Soldaten, davon 150 000 Gefallene. Die Franzosen wurden in der Zwischenkriegszeit durch die Schlacht von Verdun dazu angespornt, eine „undurchdringbare“ Befestigungslinie zu bauen, die Maginot-Linie, die aber 1940 die deutsche Armee nicht aufhalten konnte. Der Stellungskrieg wurde inzwischen durch den Bewegungskrieg abgelöst.