Der Russisch-Japanische Krieg begann am 20. Februar 1904 mit einem Torpedoangriff japanischer Zerstörer auf die Schiffe der russischen Fernostflotte im Hafen Port Arthur (heutige Dalien) an der Spitze der von den Russen gepachteten Halbinsel Kwantung. Dabei wurden die Schlachtschiffe Zessarewitsch und Retwisan mit dem Kreuzer Pallada beschädigt und die russische Flotte blieb im Hafen liegen, was ungestörte japanische Landungen in Korea und in der Mandschurei ermöglichte. Als sich im August 1904 der japanische Belagerungsring immer enger um Port Arthur zusammenzog, befahl der Zar Nikolai II. allen Schiffen des nunmehrigen Ersten Fernostgeschwaders einen Durchbruch nach Wladiwostok. Der russische Admiral W. K. Witthöft hatte dafür weder Vorbereitungen getroffen noch Pläne gemacht, auch gab er keine Befehle an seine untergegeben Kommandanten über ihr Wirken im Falle einer Schlacht aus. Erst nachdem die Flotte aus sechs Schlachtschiffen, vier Kreuzer und acht Zerstörern den Hafen in der Morgendämmerung des 10. August verlassen hatte, informierte er sie durch ein Flaggensignal, dass ihr Ziel Wladiwostok war.
Die japanische Flotte war durch ihre Kreuzer rechtzeitig über die russischen Bewegungen informiert und konnte gegen Mittag den Gegner sichten. Die Russen liefen in einer Kiellinie, mit dem Flaggschiff Zessarewitsch an der Spitze, gefolgt durch die Retwisan, Pobjeda, Pereswjet, Sewastopol und Poltawa, sowie die Kreuzer Askold, Pallada und Diana. Der schnelle Kreuzer Nowik führte die Zerstörer an. Die japanische Flotte unter Admiral Heichachiro Togo war in zwei Geschwader aufgeteilt. Die Schlachtschiffe Mikasa, Asahi, Shikishima, Fuji und Panzerkreuzer Kasuga und Nisshin standen nördlich, vier weitere Panzerkreuzer südlich der russischen Flotte. Sie wurden durch weitere vier Kreuzer, 18 Zerstörer und 30 Torpedoboote begleitet. Die Schlacht begann um 13 Uhr und wurde auf einer Entfernung zwischen 7000 und 8000 m geführt. Nach einem missglückten japanischen Versuch, vor der russischen Spitze zu Kreuzen und dadurch das ganze Feuer auf die vorderen gegnerischen Schiffe zu konzentrieren, wurde das Gefecht nach zwei Stunden unterbrochen. Die Russen fuhren unbeirrt nach Osten weiter und die Japaner bemühten sich, sie einzuholen. Die zweite Kampfphase dauerte etwa eine Stunde und das japanische Flaggschiff Mikasa wurde 20 Mal getroffen und stark beschädigt. So wollte Admiral Togo schon das Gefecht abbrechen, als ein glücklicher Treffer den Admiral Witthöft mit seinem gesamten Stab auf der Zessarewitsch tötete. Auch das Ruder wurde beschädigt und das Schiff drehte sich im Kreis. Bei der russischen Flotte brach das Chaos aus. Die Japaner nutzten diese Chance, um die Russen noch stärker zu bedrängen und nach einer dreiviertel Stunde entschied sich Admiral Fürst Uchtomski, Witthöfts Nachfolger auf der Pereswjet, die Schlacht abzubrechen und nach Port Arthur zurückzukehren. Einige Schiffe bemerkten das Flaggensignal nicht und liefen weiter. Die Nowik war nach Wladiwostok unterwegs, wurde aber am 20. August vom japanischen Kreuzer Tsushima zur Strandung gezwungen. Die anderen ließen sich in neutralen Häfen internieren, die Diana in Saigon, die Askold mit einem Zerstörer in Shanghai und die beschädigte Zessarewitsch in der deutschen Enklave Tsingtau. Die geschlagene Flotte kam mit nur fünf Linienschiffen, einem Kreuzer und neun Zerstörern nach Port Arthur zurück. Sie wurden im Hafen nacheinander durch japanische Belagerungsgeschütze versenkt. Einige wurden später instandgesetzt und fuhren unter der neuen Flagge der aufgehenden Sonne (Retwizan als Hizen, Pereswjet als Sagami, Pobjeda als Suo, Poltawa als Tango, Pallada als Tsugaru und Nowik als Suzuya). So endete der erste Abschnitt des Seekrieges im Fernen Osten. Die Niederlage im Landkrieg bei Mukden und die Tragödie von Tsushima, als auch das russische Zweite Fernostgeschwader vernichtet wurde, brachten die Russen zum Verhandlungstisch mit Japan.